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Unternehmen sollten mehr auf Sprachkompetenz setzen

Fehlende Sprachkompetenzen können bei Unternehmen zu weniger Umsatz führen, denn es gibt zu wenige Mitarbeiter*innen, die eine passende Kombination von Fach- und Sprachkenntnissen haben. Gerade dänische Unternehmen werden es in Zukunft immer schwerer haben, Mitarbeiter*innen zu finden, die fundierte deutsche Sprachkenntnisse haben. Beim Seminar ”Lebenslanges Lernen” des Interreg-Projektes KursKultur 2.0 wurden diese Erkenntnisse mehr als deutlich.   

Referenten aus Dänemark und Schleswig-Holstein bestätigten, dass es sich für z.B. Unternehmen, die nach Dänemark bzw. Deutschland exportieren, auszahlt, Mitarbeiter*innen einzustellen, die in der jeweiligen Nachbarsprache kommunizieren können. Englisch reicht da bei weitem nicht aus. Doch in der Praxis hat das Merkmal „Sprachkompetenz“ nicht den erwünschten Stellenwert. Dafür gibt es hauptsächlich zwei Gründe: Herrscht Arbeitskraftmangel, z.B. in der Gastronomie, im Dienstleistungsgewerbe oder in Technologieunternehmen, führt das dazu, dass die Fachkompetenz höher wiegt als Sprachkenntnisse. Außerdem haben die Unternehmen zu wenig Wissen darüber, welche Fortbildungsmaßnahmen die richtigen sind, um ihren Mitarbeitern die notwendigen Sprachkenntnisse zu vermitteln und weiter auszubauen.    

Maßnahmen im Bereich ”Lebenslanges Lernen der Nachbarsprachen” nachgefragt

Das Interreg-Projekt Kurskultur 2.0 setzt sich dafür ein, Sprachkompetenzen ein Leben lang fortlaufend zu verbessern. Mit dem Expertengremium des Projektes im Bereich Sprache wird eine Strategie entwickelt, die folgende vier Punkte in den Vordergrund stellt:  

  • Ein gestärkter Dialog mit Ausbildungseinrichtungen, Unternehmen und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden soll einen Zusammenhang zwischen den erforderlichen Sprach- und Fachkompetenzen der Unternehmen sicherstellen.   
  • Praxisorientierter Unterricht sowie Fortbildungsmaßnahmen
  • Stärkung von Doppelkompetenzen der Arbeitnehmer*innen: Sie sollen z.B. im Handwerk sowohl Fachkompetenzen als auch Sprachkompetenzen erwerben können.
  • Es müssen mehr Möglichkeiten geschaffen werden, um Sprachkompetenzen ein Leben lang weiter auszubauen.

Deutsch und Dänisch als Nachbarsprachen zu fördern, ist eine gemeinsame Mission, die Handlungsbedarf auf politischer Ebene, dem Ausbildungsbereich, bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen erfordert. Diese Strategie zum Thema „Lebenslanges Lernen“ soll im Frühjahr 2022 fertiggestellt sein.

Neues Unterrichtsmaterial stärkt Nachbarsprachenkompetenzen Erwachsener

Forscher des Instituts für Design und Kommunikation der Syddansk Universitet haben mit Hilfe und Förderung des Interreg-Projektes KursKultur 2.0 ein neues Unterrichtsmaterial erstellt, um die Nachbarsprachenkompetenzen Erwachsener zu stärken. ”Es wurde vor allem für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen entwickelt, die im Nachbarland arbeiten, und eignet sich sowohl für ein Selbststudium als auch für den allgemeinen Sprachenunterricht”, erklärt Irene Simonsen, die gemeinsam mit Lotte Weilgaard und Lene Dreisig Sørensen das Unterrichtsmaterial entwickelt hat. Es liegt zum Herunterladen bereit auf der Homepage www.kulturakademi.de.

KursKultur 2.0 wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Erfahren Sie mehr über Interreg Deutschland-Danmark unter www.interreg5a.eu.

Die deutsch-dänische Konferenz Nachbarsprachen-Sprachnachbarn findet vom 3.-4. September 2021 als online-Veranstaltung durch das Institut für Skandinavistik, Frisistik und Allgemeine Sprachwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel statt. Ziel der Tagung ist es, eine Plattform für innovative Zusammenarbeiten für eine forschungs- und praxisbasierte Nachbarsprachendidaktik anzubieten sowie den interdisziplinären Austausch darüber anzuregen, wie die nachbarsprachliche Bildung als durchgehende Sprachbildung sichtbar gemacht und gefördert werden kann.