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Kulturerbetage

Deutsche und dänische Museen setzten ihren Schwerpunkt auf die Vermittlung des gemeinsamen Kulturerbes. Sie diskutierten im Rahmen der deutsch-dänischen Kulturerbetage am 7. und 8. Oktober darüber, wie sie in ihrer Vermittlung eine breitere Zielgruppe erreichen können. Ein ganz besonder Wunsch dabei ist, Besucher aus dem Nachbarland anzuziehen.

Die gute Vermittlung in der Praxis

Innerhalb des vergangenen halben Jahres haben verschiedene Museen an Vermittlungsverläufen gearbeitet, bei denen die Museumsgäste eine aktive Rolle spielen. Das Museum Sønderjylland und das Museum Vestsjælland präsentierten ihre Vermittlungsverläufe auf der Konferenz. Beide Museen haben einen kreativen und involvierenden Zugang zu Themen wie Geschichte, Natur und Kunst. Das Museum Sønderjylland hat einen Verlauf für Schüler*innen der 5.-6. Klassen erstellt, bei dem Wasser, Deiche, Drainagen und Sturmflut eine Rolle spielen. Das besondere am Verlauf ist, das Vermittlung von Geschichte und Mathematik kombiniert werden. Die Schüler*innen messen z.B. Wasser in einem Eimer und sollen herausfinden, wie oft sie hin- und her laufen müssen, bis sie 100 Liter in einen Behälter gefüllt haben oder sie messen das Volumen mit einem Tau und legen es um andere Schüler*innen. Das Museum Vestsjælland hat magische Geschichts-Brillen für Kindergartenkinder entwickelt. Die Brillen können individuell beklebt und verziert werden und dann an sieben verschiedenen Punkten in Kalundborg genutzt werden, um in die Geschichte hinein zu sehen.  ”Die Vermittlung auf eine praktische und kreative Art macht es für die Museen einfacher Themen an Kinder, Jugendliche und Familien zu vermitteln – auch grenzüberschreitend“, meint Birgitte Boelt, Projektleiterin der guten Vermittlung.

Deutsch-dänische Geschichte mit Bier serviert

Auf seine launige Art und Weise entführte der Archäologe und Vortragshalter Andreas Bonde Hansen die Konferenzteilnehmer*innen auf eine historische Reise im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Dänemark – vom Mittelalter bis heute. Andreas Bonde Hansen erzählte dabei, wie die Grenzregion schon immer ein kultureller Flickenteppich und Schmelztiegel war. Dabei wurde auch so manches Vorurteil auf den Kopf gestellt. Der gesamte Vortrag wurde mit Geschmacksproben von verschiedenen deutschen und dänischen Biersorten pointiert unterstützt.

Gemeinsame Geschichte des Feuersteins

Steinmetz Bastian Renk vom Steinzeitpark Dithmarschen in Albersdorf faszinierte die Teilnehmer*innen bei seiner Erzählung von den Menschen in grauer Vorzeit und wie der Feuerstein zu einem Werkzeug wurde. Die Grenzregion ist reich an Feuersteinen und der Werkstoff ist vielfältig anwendbar. Davon konnten sich auch die Teilnehmer*innen überzeugen, als ihnen das Material zur Weiterbearbeitung in die Hände gelegt wurde.

Die deutsch-dänischen Kulturerbetage fanden am 7. und 8. Oktober im Hotel des Nordens, Harrislee in Zusammenarbeit mit dem Interreg-Projekt KursKultur 2.0 und dem Museumsverband Nordmus statt.

Für die Teilnehmer*innen gab es jede Menge Inspiration und neue Ideen. Die beiden Konferenztage wurden mit einem Besuch im Industriemuseum Kupfermühle und einer Exkursion auf der deutsch-dänischen Grenze abgeschlossen.

Präsentationen der Vortragshalter:
Daniel Groß, Museum Lolland Falster: Eine Brücke zwischen Wasser und Land … die Forschungsansätze im Fehmarn-Projekt
Dr. Rüdiger Kelm, Steinzeitpark Albersdorf: The European Route of Megalithic Culture
Andreas Bonde Hansen: Die deutsch-dänische Grenzlanderzählung
Dr. Stephan Meinhardt, Oldenburger Wallmuseum: Burgengeschichten
Lasse Marker, Why Consulting: So gewinnt man die Aufmerksamkeit der Nutzer
Jonas Abkjær Andersen, Museum Vestsjælland: Tidslommen
Eskil Vagn Olsen, Museum Vestsjælland: Die gute Vermittlung

KursKultur 2.0 wird gefördert durch Interreg Deutschland-Danmark mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Erfahren Sie mehr über Interreg Deutschland-Danmark unter www.interreg5a.eu.