
Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2021-2024
Die Kulturvereinbarung arbeitet mit vereinten Kräften für die Kulturentwicklung über die deutsch-dänische Grenze hinweg und mit einem Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche.
Die Partner der Kulturvereinbarung 2021-24 sind die Kommunen Haderslev, Tønder, Sønderborg und Aabenraa, die Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg, die Stadt Flensburg, die Region Syddanmark, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein sowie das dänische Kulturministerium. Die Vereinbarung hat einen finanziellen Rahmen von insgesamt knapp 2,65 Mio. Euro. Zum dritten Mal seit 2013 einigt sich der Partnerkreis auf eine gemeinsame deutsch-dänische Kulturvereinbarung.
Schwerpunkte Musik, kulturelles Erbe und grenzüberschreitende Gemeinschaften
Die Kulturvereinbarung hat einen besonderen Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche, die über Kunst, Kultur und Bewegung in Interessengemeinschaften zusammengebracht werden und die Möglichkeiten des Grenzlandes erleben sollen. Kreative Gemeinschaften und gemeinsames Kulturerbe sind die Hauptthemen, die die neue vierjährige Kulturvereinbarung prägen werden. Obwohl Kinder und Jugendliche eine zentrale Rolle bei den Aktivitäten der Kulturvereinbarung spielen, sind Erwachsene ebenfalls eine wichtige Zielgruppe. Kinder und Jugendliche haben das Bedürfnis, sich im Engagement der Erwachsenen zu spiegeln und sollen von ihnen lernen, es als natürlich anzusehen, die Grenze zu überqueren, um Kultur zu erleben.

Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2021 – 2024
Die Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig ist
die Bezeichnung für die Kulturvereinbarung in der
deutsch-dänischen Grenzregion. Die Vereinbarung hat
eine Laufzeit von vier Jahren von 2021 bis 2024, und
baut auf den Erfahrungen von den deutsch-dänischen
Kulturvereinbarungen zwischen 2013-2016 und 2017-
2020 auf. Die Vereinbarung soll den gemeinsamen Kulturraum
über die deutsch-dänische Grenze hinweg stärken.
Dies soll durch Koordinierung, Weiterentwicklung
und Qualitätssicherung des gemeinsamen Einsatzes
der Partner im Kulturbereich geschehen. Die Kulturvereinbarung strebt eine breite Teilhabe aller Menschen im deutsch-dänischen Grenzgebiet an.
Mehr über die Kulturvereinbarung in der Pixi-Ausgabe lesen.
Sie finden die Pressemitteilung über die „neue Kulturvereinbarung für das Grenzland“ hier.
Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2017-2020
Die Stadt Flensburg, die Kreise Nordfriesland und Schleswig-Flensburg sowie die Kommunen Haderslev, Sønderborg, Tønder und Aabenraa, die Region Syddanmark und das dänische Kulturministerium haben die Vereinbarung mit Unterstützung des Ministeriums für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein am 3. Februar 2017 unterschrieben.
Die Kulturvereinbarung hat im Zeitraum 2017-2020 einen Haushalt von knapp 2 Mio. Euro zur Weiterentwicklung und Sichtbarmachung der Kultur in der Region Sønderjylland-Schleswig zur Verfügung.

Die Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2017-2020 ist abgeschlossen
Die Abschlusspublikation der Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig berichtet, erklärt, beschreibt und zeigt auf, was in den vergangenen vier Jahren alles in Gang gesetzt wurde, zu welchen Begegnungen es kam und welche Herausforderungen gemeistert wurden. Menschen, Meinungen und Initiativen wurden bewegt. Material einzelner Aktivitäten wurde zusammengestellt, sortiert und dokumentiert. Es wurden Interviews geführt, Fotos und Videos in Auftrag gegeben.
Lasst euch überraschen und inspirieren und blättert in der Abschlusspublikation.
Die kulturpolitische Vision der Kulturregion
Die Kulturvereinbarung der Kulturregion Sønderjylland-Schleswig begreift sich als eine Plattform zur regionalen Zusammenarbeit, die darüber hinaus aber auch eine europäische Dimension beinhaltet. Leitbild ist das Prinzip der Toleranz, des gegenseitigen Verstehens und der offenen Gesellschaft.
Sie bietet den Rahmen für eine offene Kulturgesellschaft, die eine breite Teilhabe aller Menschen im deutsch-dänischen Grenzgebiet anstrebt.
Es wird eine Basis geschaffen, die die Entwicklung von Talenten und die Förderung von Begabungen ermöglicht. Die Kulturvereinbarung befördert den Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen und eröffnet Räume der Begegnung, der Kommunikation und des künstlerischen Austausches. Vor dem historischen Hintergrund der Volksabstimmung und Grenzziehung von 1920 wird ein Dialog mit anderen europäischen Grenzregionen erwünscht, um aus gemeinsamen Erfahrungen zu lernen.
Handlungsfelder
- Talententwicklung und Begabtenförderung
- Kultur grenzenlos
Handlungsfeld 1: Talententwicklung und Begabtenförderung
Die Möglichkeiten für die Menschen in der Kulturregion Sønderjylland-Schleswig ihre künstlerischen Talente zu entwickeln, sollen gefördert werden. Ein besonderer Fokus soll dabei auf Kinder und Jugendliche gerichtet werden.
Die Kulturregion Sønderjylland-Schleswig steht vor der Herausforderung, dass viele Schulabgängerinnen und Schulabgänger und insbesondere gut ausgebildete Menschen die zu großen Teilen ländlich geprägte Region verlassen.
Gute Rahmenbedingungen für Talententwicklung sollen dazu beitragen, die Bindung der Menschen an die Region zu festigen. Eine Vernetzung der Angebote zur Talententwicklung in der Kulturregion bietet ökonomische und fachliche Vorteile. Die Abstände zu den Metropolen Århus, Kopenhagen, Kiel und Hamburg lassen die Nutzung von Angeboten in der Nähe attraktiver erscheinen. Weiterhin gilt es, Kultur- und Sprachunterschiede zu respektieren, zu verstehen und diese als attraktive Ressource zu sehen.
Viele künstlerische Sparten leiden unter einer fehlenden Anerkennung bzw. schwierigen Berufsperspektive. Die Begegnungen von Kindern und Jugendlichen mit Kunst und Kultur auf hohem Niveau sollen diese bereichern und ihr Interesse an Kultur fördern.
Ziele:
- Die Talententwicklung soll dazu beitragen, dass die kulturelle Besonderheit der Region gestärkt und ein Verständnis für die Wechselwirkung zwischen regionalen, nationalen und internationalen kulturellen Strömungen entwickelt wird.
- Künstlerische Talente sollen erkannt werden und bessere Möglichkeiten angeboten werden, sich in Interessengemeinschaften über die Grenze hinweg zu entwickeln.
- Bereits vorhandene und neue Angebote zur Talententwicklung werden weiter vernetzt, damit das gesamte Angebot der Kulturregion besser genutzt wird und Netzwerke gebildet/gestärkt werden.
- Eine größere Anzahl von Kindern und Jugendlichen erlebt Kunst und Kultur auf hohem Niveau und erhält damit Einblick in die hohe Qualität des künstlerischen Schaffens.
- Künstlerischen Talenten soll es ermöglicht werden, sich zu präsentieren. Start-Up-Szenen sollen entwickelt werden.
Handlungsfelt 2: Kultur grenzenlos
Das Handlungsfeld soll Interesse und Respekt für die kulturelle Vielfalt der Region und neue transkulturelle Netzwerke fördern.
In der Kulturregion Sønderjylland-Schleswig wird die kulturelle Vielfalt als eine Stärke angesehen, aber die wenigsten sind sich der vielfältigen Angebote bewusst.
Etwa 140 verschiedene Nationalitäten leben in dieser Region, u.a. viele internationale Studierende und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in großen Betrieben. Unter den Menschen ohne deutschen oder dänischen Hintergrund sind auch viele Einwanderinnen und Einwanderer sowie Asylbewerberinnen und Asylbewerber, viele davon kommen aus nicht-westlichen Ländern. Die Begegnung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen soll Berührungsängste abbauen und mehr gemeinsame Kulturerlebnisse ermöglichen.
Leicht verständliche Lernmaterialien für die unterschiedlichen Zielgruppen sind für den Dialog über die Bedeutung der Grenze früher und heute erforderlich.
Das Handlungsfeld legt nahe, Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Dänemark und Schleswig-Holstein miteinzubeziehen.
Die Kulturvereinbarung soll dazu beitragen, dass Begriffe wie „Interkulturalität“ und „Transkulturalität“ auf der kulturpolitischen Agenda der Region erscheinen.
Ziele:
- Kunst und Kultur sollen als gemeinsame Plattform für alle Menschen unabhängig vom kulturellen und sozialen Hintergrund, Alter sowie Ausbildungsstand
- dienen, so dass sich Menschen begegnen, Erfahrungen austauschen, Interessen teilen und Dialoge schaffen können.
- Vielfalt als Wert an sich soll intern und extern sichtbar gemacht werden und als Bereicherung für die Gesellschaft verstanden werden.
- Die Aktivitäten sollen deutlich machen, wie unterschiedliche Bevölkerungsgruppen im Laufe der Zeit zur kulturellen Entwicklung des Gebiets beigetragen haben.
- Die Kulturvereinbarung soll dazu beitragen, dass neue Nutzergruppen für die regionalen Kulturangebote erschlossen werden, so dass die Kulturnutzerinnen und Kulturnutzer die Vielfalt der Region widerspiegeln.
- Einleitung eines Dialogs über die gegenwärtige Bedeutung von Grenzen.
- Die Entwicklung des deutsch-dänischen Grenzlandes soll in einen kulturpolitischen Zusammenhang gesetzt werden.
Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2013-2016
Mit der Kulturvereinbarung Sønderjylland-Schleswig 2013-2016 wurde die erste grenzüberschreitende Kulturvereinbarung eingegangen. Lesen Sie in dem Folgenden über die Projekte und Ergebnisse dieser Kooperation.
Versuchsprojekte 2021-2024:
Leuchtturmprojekte 2017-2020:

Gefördert von:
